17.01.2023
Seit 30 Jahren trockener Alkoholiker, tätig als Autor, Podcaster, Referent und vor allem aktiv in der Beratung von Angehörigen Suchtkranker und Unterstützung bei der Vermeidung von Rückfällen. Unter anderem(ehrenamtlich) unterwegs mit dem Buch “Alkohol – Ein ´Hilfeschrei, Ratgeber und mehr …“ an vielen Kliniken, in Firmen, Selbsthilfegruppen und Suchteinrichtungen in der gesamten Bundesrepublik.
Die Hauptthemenbereiche:
In Zusammenarbeit mit Kliniken, Suchthilfen und Betroffenen entstanden in den letzten Monaten auch eine ganze Reihe von Podcasts. Sie behandeln dann wiederum Themen aus meiner täglichen Arbeit mit Betroffenen und aus den Gesprächen während der Veranstaltungen
(kostenlos abrufbar hier: https://www.nrwision.de/mediathek/sendungen/alkohol-hilfeschrei-ratgeber/
24.April 2021
Formularende
"Radikale Akzeptanz" - ein
zentraler Begriff, wenn es um die Bewältigung von Schicksal geht. Marsha Linehan hat ihn geprägt. Sie stieß auf ihn in einer
Studie über Fähigkeiten/Resilienz, die jüdische Holocaustüberlebende zeigten, die nicht an ihrem Schicksal verrückt geworden sind. Ich durfte Marsha Linehan 2009 kennenlernen auf einem
Zen-Sesshin für Psychotherapeuten, das sie gemeinsam mit Willigis Jäger leitete.
Auch sie eine "Heldin": sie outete sich schließlich mit ihrem Hintergrund einer "Borderline-Diagnose":
Marsha Linehan, Begründerin der DBT, bekennt sich zu eigener Erkrankung
Marsha Linehan hat die Dialektisch Behaviorale Therapie der Borderline- Persönlichkeitsstörungen (DBT) entwickelt, um Menschen zu helfen, die mit den damals üblichen Therapien nur schwer erreichbar waren. Sie war eine der ersten, die Achtsamkeit zur Grundlage ihrer Therapie gemacht hat: nicht nur Klienten, sondern auch Therapeuten müssen Achtsamkeit erlernen und praktizieren. Die DBT konnte zeigen, dass Borderline-Klienten nicht "untherapierbar" sind, sondern dass ihre Bedürfnisse in der Therapie meist nicht genügend verstanden und erfüllt wurden. Linehan fordert, dass der Therapeut den Klienten so akzeptiert, wie er jetzt im Augenblick ist, dass er sich also nicht zuerst ändern muss, um akzeptiert zu werden. Die Therapie müsse Hoffnung vermitteln, dass jeder Mensch die Ressourcen hat, ein zufriedenes Leben zu führen, und dass man die dazu notwendigen Fähigkeiten lernen kann. Diese Fähigkeiten stehen im Zentrum der Therapie – mit dem Ziel, dass der Patient neue und befriedigendere Erfahrungen machen kann.
Neben ihrer Tätigkeit in Forschung und Lehre hat Marsha Linehan die therapeutische Arbeit mit Klienten nie aufgegeben. Sie ist eine warmherzige und empathische Therapeutin und verkörpert in hohem Maße die Eigenschaften, die sie als die beiden Säulen der Therapie bezeichnet:
"Compassion"/tiefes Mitgefühl und "Wisdom"/intuitives Wissen, das sich aus dem Zusammenwirken von Gefühl und Verstand ergibt, um die richtigen Mittel zur richtigen Zeit einzusetzen.
Am 23.6.2011 hat sich Marsha Linehan in einem Interview der New York Times zu ihrer eigenen Geschichte als psychisch Erkrankte bekannt: Mit 17 sei sie als „schizophren“ diagnostiziert worden – das war vor 51 Jahren; doch aus heutiger Sicht sei die Borderline-Diagnose richtiger. "I was in hell". Die Basis ihrer Theorie – radikale Selbst-Akzeptanz – hat sie sich mühsam selbst erkämpft. Auf die Frage, warum sie sich jetzt outet, antwortet sie: "So many people have begged me to come forward, and I just thought – well, I have to do this. I owe it to them. I cannot die a coward". (Sie möchte anderen Mutmachen; sie schulde es denen, die ähnliches durchgemacht haben; sie möchte nicht sterben, ohne sich erklärt zu haben.)
Marsha Linehan erweist sich mit ihrem Outing als Pionierin der EXperienced-INvolvement-Bewegung.
Marlies Busch, Thomas Bock
24.02.2017
Hier schon mal gute Grundlagen zu den Archetypen nach ZIPAT:
https://www.sein.de/maennerarbeit-die-7-archetypen-der-seele/
Der gerettete
Süchtige
Wenn du einem geretteten
Süchtigen begegnest,
da begegnest du einem Helden.
Es lauert in ihm schlafend der Todfeind,
er bleibt behaftet mit seiner Schwäche
und setzt seinen Weg fort
durch die Welt der Rauschunsitten,
in einer Umgebung, die ihn nicht versteht,
in einer Gesellschaft, die sich berechtigt hält,
in jämmerlicher Weise auf ihn herabzuschauen,
als einen Menschen zweiter Klasse,
weil er es wagt,
gegen den Suchtstrom zu schwimmen.
Du sollst wissen:
Er ist Mensch erster Klasse.
„Der gerettete Trinker“
von Friedrich von Bodelschwingh
überarbeitet für Süchtige (Jürgen Behring)