Interessenten für einen neuen Durchgang können sich melden bei Jürgen Behring in der AH-Suchtberatungsstelle, Tel. 03381-3065350 oder in der AH-Suchtberatungsstelle, Rathenower Str. 2-3
14770 Brandenburg an der Havel, Telefon: (0 33 81) 22 60 24. Er beginnt, sobald hinreichend Anmeldungen für eine neue Gruppe zusammengekommen sind
10.06.2024
Ab Dezember 2024 wird die Addresse dieser Homepage umgestellt auf
(Facebookbeitrag von Jürgen Behring - geteilt auch von "ZIST")
Seit 2004 begleitet mich die wunderschöne Klangschale - einst erworben im ZIST Penzberg, als ich bei Wolf Büntig zu einer Fortbildung war.
Bekam sie vor einigen Jahren erst Bedeutung bei Verabschiedungen oder bei therapeutischen Intensivtagen, wurde sie schließlich wichtiges Element im Gruppenangebot
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz".
Als Anfangsmoment, sowie auch zum Schluss der Gruppe.
Heute ist nicht nur die Männergruppe in meiner Suchtberatung des AH e.V. Brandenburg an der Havel von ihrem Klang angetan. Auch die Ambulante Rehagruppe sammelt sich zum
Klang der Klangschale, die in Handarbeit aus verschiedenen Metallen gefertigt wurde.
Die Klienten kommen zur Ruhe. Sie schalten um von Alltag in Therapie. Und: sie möchten sie nicht mehr misssen. Auch nicht meine Kolleg(-inn)en.
Ihr Klang ist besonders, das faszinierte mich sofort, als ich sie im Empfangsbüro des ZIST damals erblickte.
Und immer wieder, wenn ich auf Klangschalen stieß, zuletzt im Laden des Benediktushof, suchte ich vergleichbares - vergeblich.
Danke an ZIST und die Lieferanten. Und: an die Mönche, die sie wohl hergestellt haben.
ZIST- Zentrum für Individual und Sozialtherapie wurde gegründet von Dr. Wolf Büntig, der als Arzt und Psychotherapeut einer der Wegbereiter der Humanistischen
Psychologie in Deitschland war und in seinem Seminar- und Tagungszentrum nicht nur seine Potentialorientierte Psychotherapie in Selbsterfahrung, Fort- und Weiterbildung
vermittelte, sondern viele renommierte, nationale und internationale Therapeuten nach Penzberg am Starnberger See holte. (https://www.zist.de/ ).
"Den Klang kenne ich noch" - Kommentar eines ehemaligen Klienten aus 2007.
Platz 19 bei den Jahrescharts der NRWISION Mediathek für Audiosendungen/Podcasts. Toll.
Das freut mich
für Burkhard Thom und natürlich für
"Nüchtern gut leben- Die Heldenreise der Abstinenz".
30.12.2023
"Der Mist der Vergangenheit ist der Kompost der Zukunt." (Peter Jessen) - Inventur, Aussöhnung und Wiedergutmachung
Einen neuen Akzent setzt die 2023 überarbeitete Überschrift aus dem Gruppenprogramm von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" mit "Aussöhnung".
Die Arbeit an der Inventur meint den lebenslangen Prozess, seine eigenen Charaktereigenschaften, Prägungen und Handlungen einer kritischen Auseinandersetzung zu unterziehen:
Wer bin ich wirklich? Wie hat mich meine Lebensgeschichte gepägt, mit welchen Erfahrungen, Verletzungen, Bindungen? Was sind meine
Fähigkeiten, Ressourcen, aber auch Schwächen? Was macht mich liebenswürdig? Wer gehört zu mir? Wo und wie habe ich verletzt, bin ich schuldig geworden? Was und wen brauche
ich? Wer braucht mich? Diese Fragen stehen hier im Mittelpunkt. Sie sind Ausgangspunkt für die nächsten Handlungsschritte oder auch die Themen in der Therapie.
Das Wichtige vom weniger Wichtigen zu unterscheiden ist dabei eine Herausforderung. Insbesondere auch: Was ist zu tun?Jetzt?
Wiedergutmachung ermöglicht, dem Schmerz und der Schuld etwas entgegenzusetzen. Wieviel Gutes wurde in der Welt getan, weil Menschen sich angetrieben und verpflichtet fühlten,
etwas wiedergutzumachen! Wiedergutmachung heilt. Auch Beziehungen.
Das ist jedoch nicht immer möglich oder auch angebracht. Was passiert ist, ist passiert. Mit manchen Menschen können wir nicht wieder etwas gutmachen, oder sie können - oder
wollen - es nicht wieder gut machen. Oft wollen wir es auch nicht, weil wir es nicht oder noch nicht können. Zum Beispiel, weil uns der Schmerz oder die Wut dann überrollen
und damit überfordern würden. Dann ist es nüchtern, sich dem Thema oder der Auseinandersetzung mit der Beziehung vorerst nicht zu stellen.
Mit mancher "Wunde" oder "Unvollkommenheit" müssen wir leben. Wir müssen jedoch nicht ständig mit Schmerz oder Wut herumlaufen. Die Aussöhnung mit dieser Realität ermöglicht
es, Frieden zu finden mit der Vergangenheit oder auch der Gegenwart. Denn wir können das Leben, so wie es ist, nicht kontrollieren. Vieles übersteigt unsere Fähigkeiten,
Kompetenz, unsere Einflussmöglichkeiten. Und andere Menschen werden nicht besser oder anders, nur weil wir an ihnen leiden oder unsere Wut an ihnen auslassen. Mit der Wut
verletzen wir uns letztlich selbst.
Und wir werden auch nicht größer, indem wir über andere schimpfen oder wüten, bzw. gar Gewalt ausüben, womöglich im Namen der "Gerechtigkeit".
Erst wenn wir entspannt abwägen können, was ist für mich zu tun, können wir auch etwas tun, was zum Guten beiträgt.
Diese Erfahrung haben unzählige Süchtige mit dem "Gelassenheitsgebet" gemacht. Es entspannt enorm für sich zu sagen:
"(Gott) gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu
unterscheiden."
Diese Weisheit wünsche ich Ihnen und Euch für den Übergang in das neue Jahr und die Herausforderungen des neuen Jahres 2024.
Von Herzen alles Gute für 2024!
Ihr und Euer
Jürgen Behring
15.11.2023
1 Jahr ambulant -
Heute wieder in der AH-Suchtberatungsstelle:
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" - Männergruppe.
Seit einem Jahr (16.11.2022) bewährt sich das Konzept auch in der ambulanten
Suchtberatung und -therapie.
Heute wieder mit einem schönen Thema. Was Abstinenz als Wert mit Scham und Schuld, Stolz und Würde zu tun hat und vor allem mit "Hänschen klein" - das ist heute der
interessante Zusammenhang.
Sich selbst verstehen lernen, vor dem Hintergrund zentraler Themen, um Scham und Schuld abzubauen und durch aufrechte Schritte Stolz und Würde zu gewinnen - darum geht es,
heute und immer wieder bei "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz".
09.11.2023
Weiter gesucht:
Kollege/-in für die Suchtberatung, -therapie
in der AH-Suchtberatungsstelle Brandenburg an der Havel.
Erst jetzt drauf gestoßen: Ein Ansatz mit Manual, der in wesentliche Gedanken von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" enthält.
Es beinhaltet gleiche Grundannahmen. Vor allem Stolz und Motivation als wichtige Ausgangspunkte.
Von Martin Fleckenstein kam eine schöne Würdigung von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abtinenz:
Sehr anschlussfähig zur Leistungssensiblen Suchttherapie!! Toller Ansatz fuer mehr
Wuerde, weniger Scham und damit hoeheren Chancen im Suchtaustiegsprozess! Gratulation!
(Martin Fleckenstein, 1.Leitung Stationäre Therapie Gontenschwil, Klinik im Hasel(Schweiz), Auor von "Mit Stolz aus der Abhängigkeit - Leistungssensible
Suchttherapie"
10.10.2023
"Nüchtern gut leben für Psychiatrieerfahrene" lautete der Arbeitskreis, die AG 7, den ich auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der Psychiatrieerfahrenen am 07.102023 in Düsseldorf anbieten
durfte.
3 Teilnehmer äußerten sich dankbar für die intensive Zeit, die wir miteinander erlebten.
Für mich war es eine gute Inspiration, weiter darüber nachzudenken und es vielleicht einmal in Worte zu fassen.
Ich bekam einen stärkeren Eindruck von diesem Feld engagierter Selbsthilfe.
Mit zwei Wortbeiträgen bezog ich Stellung aus meiner Sicht zum Thema "Genesung".
Das "Kämpfen gegen " ist nicht so meine Sache. Jedoch das Eintreten für Räume, Wege und Werkzeuge der Stabilisierung, der Genesung und der Heilung sehr wohl.
Einige fühlten sich von meinem Input sehr angesprochen, neue Kontakte entstanden. Schön. Ich bin gespannt, was folgt.
Die Heldenreise ist ein kraftvolles Bild, aus der "Opferrolle " des eigenen Schicksals herauszufinden und zu einem Leben mit Zuversicht, Selbstwert und Würde zu finden.
Das gilt auch für Psychiatrieerfahrene, die mit ihren Verletzungen und Einschränkungen leben müssen. Auch für sie gilt: "Nüchtern gut leben" ist möglich.
Im
Nachhinein hätte ich den Arbeitskreis auch "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Psychiatrieerfahrenen". Noch besser wäre vielleicht "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der seelischen
Genesung".
In diesem Sinne denke ich gerne weiter nach. Vielleicht gibt es ja weiteres Interesse an der Thematik. Ich bin offen.
Jürgen Behring
Seit dem 16.11.2022 gibt es die Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" in der AH-Suchtberatungsstelle, Brandenburg an der Havel:
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Jürgen Behring, AH-Suchtberatung, 03381 - 3065350, behring (at) ah-brandenburg.de.
Aktuell:
Neue Selbsthilfegruppe für Abhängige
Eine neue Suchtselbsthilfegruppe „Die Helden“ hat sich in Brandenburg an der Havel gegründet. Sie trifft sich 14-tägig in allen ungeraden Wochen mittwochs um 16:30 Uhr in der
AH-Suchtberatungsstelle, Rathenower Str. 2-3.
Neue Interessenten können sich melden in der AH-Suchtberatungsstelle 03381-30 65 350 oder 03381-226024. Die Gruppe hat sich aus Teilnehmern der Männergruppe „Nüchtern – gut leben – Die
Heldenreise der Abstinenz“ zusammengefunden, um sich weiter zu stärken und den Weg eines guten, nüchternen Lebens weiter zu gehen. Die Gruppe ist offen für Frauen und Männer mit einer
Alkohol-/Drogenabhängigkeit oder einer Spielsucht. Voraussetzung für die Teilnahme ist Abstinenz.
30.08.2023
Dürfen sich abstinente Suchtkranke "Helden" nennen?
In manchen Beiträgen im Netz wird sich ausdrücklich davon distanziert. "Held" sei nicht der passende Ausdruck.
Deshalb hier ein paar Gedanken dazu:
Friedrich von Bodelschwingh hat 1904 ausdrücklich die Mitmenschen angesprochen, im Alkoholiker den "Helden" zu sehen.
Süchtige, also neben Alkoholikern alle Drogenabhängigen, Spielsüchtigen usw. , Süchtige benötigen auf dem Weg in die Abstinenz eine gehörige
Portion Bescheidenheit, Fähigkeit zur Einordnung und Unterordnung, gar Anpassung an das neue Leben in der Abstinenz, um sich nicht ständig in der Wut und Auflehnung gegen die
Realität, wie sie ist, in Konflikte und Stress zu bringen. Viele Gruppen der Anonymen Alkoholiker kennen das Schild "Hier darfst Du über alles reden, nur nicht über 5
Minuten". Mit Humor weisen sie den Einzelnen "Redesüchtigen" darauf hin, dass auch auch andere ihre Zeit zum Reden brauchen. Es ist wichtig zu lernen, sich nicht selbst in
seinem "Ich brauche" zu wichtig, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen!
Diese Qualität, die beim Weg der Abstinenz gefragt ist, nennt man Demut.
Zur Demut gehört jedoch auch die Demut zu eigenen Größe. Es geht nicht darum, sich größer zu machen, als man ist, aber auch nicht darum, sich kleiner zu machen.
So provoziert der Begriff Held ein bisschen den Hang vieler Süchtiger, ihr neues "So sein" in der Abstinenz zu sehr bescheiden klein zu machen, nicht darüber zu reden - "geht
doch keinen etwas an" usw.. Und auch provoziert der Begriff "Held" die Neigung vieler Menschen, die Unfähigkeit, mit Alkohol u.a. umzugehen, als bemitleidenswerte Schwäche,
Krankheit, als Verlust anzusehen. Als ob es nicht ganz normal ist, dass ein Mensch unvollkommen ist und ihm nicht alle Möglichkeiten der Welt offenstehen. Es ist doch geradezu
normal, eine Schwäche, eine Verletzlichkeit zu haben, sie macht uns doch erst menschlich!
Ist es da nicht bemitleidenswert, sein Glück vom Konsum von Alkohol oder Drogen abhängig zu machen?
In unserer Gesellschaft kann es eben passieren, dass man "Alkoholiker" wird. Na und?
Worum wir im Leben nicht herumkommen, ist, sich der eigenen Wirklichkeit, seinen Möglichkeiten und Grenzen zu stellen. So oder so.
Die "Heldenreise" ist ein Reifungsprozess, der dieses "Erwachsen werden" in allen Kulturen beschreibt. Helden haben ihre Herausforderungen gemeistert und tragen wesentlich zum
Wohl der Gemeinschaft bei. Sie haben nicht das "ICH" im Blick, sondern das "WIR". Das "WIR" zu fühlen tut gut. In der Sucht geht es oft verloren, zugunsten einer
"Rauschgemeinschaft". Sich daraus zu befreien, ist nicht leicht.
Das "WIR" in der Abstinenz endlich wieder authentisch zu erleben tut gut. Als respektierter Teil von Familie, Freunden, Kollegen, der Gesellschaft. Als Teil der Gruppe,
schließlich auch der Therapiegruppe, Selbsthilfegruppe.
Dort wieder hinzukommen bedarf einer Heldenreise. Und es darf sich auch heldenhaft anfühlen. Nur, man sollte es vielleicht nicht unbedingt betonen, es sei denn mit einem
Augenzwinkern.
Heldenreise ist der Weg. Gut ist es, sich als Held zu fühlen und von anderen so gesehen werden. Und: Sich als Teil einer Gemeinschaft von "Helden" zu fühlen und zu sehen,
behält im Blick, seinen Weg der Abstinenz wertzuschätzen.
Warum also nicht, seine Selbsthilfegruppe "Die Helden" nennen, wie es in Brandenburg an der Havel jetzt geschah?
Am Samstag, den 07.10. leitet Jürgen Behring eine Arbeitsgruppe zum Thema:
"Nüchtern gut leben für Psychiatrieerfahrene"
„Nüchtern gut leben“ für Psychiatrieerfahrene
„Nüchtern gut leben – Die Heldenreise der Abstinenz“ hat sich seit 2016 als
Konzept in der klinischen und ambulanten Suchthilfe bewährt. Was könnte es für Psychiatrieerfahrene bedeuten? In dem Konzept geht es darum, die Anerkennung der sachlichen „nüchternen“ Realitäten
mit einem als „gut“ empfundenen Leben in Einklang zu bringen. Durch die Integration bzw. Aussöhnung das „Frieden finden“ mit dem „Nicht-Guten“ und
den Unvollkommenheiten gewinnt aus der Sicht des Referenten ein Leben erst die Qualität, die es zu einem „erfüllten Leben“ macht.
Inhalt der Arbeitsgruppe:
-Vorstellung der Grundgedanken des Konzeptes „Nüchtern gut leben – Die Heldenreise der
Abstinenz“
-Inspiration und Austausch zu „Nüchternheit“ mit seinen verschiedenen Qualitäten auch für
Psychiatrieerfahrene; auch in Bezug auf medikamentöse Behandlung
-Austausch über einzelne Schwerpunkte des
Konzeptes, wie „Kapitulation und Freiheit“, „Nur für heute“, „Sinn und Spiritualität“ oder das „Königreich des eigenen Lebens“- Würde, Fülle und Verantwortung
Jürgen Behring, 65 J., arbeitet als Sozialpädagoge und Suchttherapeut seit
2000 in der stationären und ambulanten Suchttherapie und -beratung. Seit einer einschneidenden Krise 1987/88 (mit Psychiatrieerfahrung) bewegt er sich in vielfältigen „Räumen“ von Therapie,
Selbsthilfe, Selbsterfahrung und zahlreichen Fort- und Weiterbildungen. Die Quintessenz seiner Erfahrungen und seines Weges mündeten in das eigene Konzept „Nüchtern gut leben – Die Heldenreise
der Abstinenz“.
Am 29. März schrieb ich den Beitrag über Grüße eines ehemaligen Klienten, der Dankesgrüße an mich ausrichten ließ.
Heute war er bei mir und kann folgendes berichten:
Er habe sich bewusst für die "Große Runde" entschieden - mit Entgiftung, Alkoholentwöhnungsbehandlung in der Salus-Klinik Lindow, der Adaption in Neuruppin und jetzt dem
Betreuten Wohnen. Weil es Sicherheit gebe und seine Chancen auf eine längerfristige Abstinenz deutlich erhöhe. Das ist ihm das Wichtigste.
Am 23.11.2022 war er bei mir in der Suchtberatung, am 24.05. ist er im Betreuten Wohnen in Brandenburg an der Havel angekommen. Es war
vielleicht ein langer Zeitraum und arbeitsintensiv,, aber: es hat sich gelohnt, sagt er. Er sieht die lebensbedrohliche, tödliche Krankheit Sucht, es sei kein Schnupfenn.
"Drum muss man sich halt drum kümmern", sagt er klar und entschieden und: hat sich für die Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" angemeldet, die in
der AH-Suchtberatung Brandenburg an der Havel am 6.September in einen neuen Durchgang startet.
Klasse Beispiel einer entschiedenen Heldenreise in die Abstinenz..
Sucht- und Drogenberaterw/m/d(B.A./DiplomSozialarbeit) ab 01.07.23oderspätergesuchtals Verstärkungfür dieAHSucht- und Drogenberatungsstelle in Brandenburg an der Havel.
Auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der Psychiatrieerfahrenen vom 6.-8.Oktober 2023 in Düsseldorf wird Jürgen Behring einen Arbeitskreis zu "Nüchtern gut leben für Psychiatrieerfahrene"
anbieten.
30.03. 2023 - 6 Jahre "Heldenseite" "Nüchtern gut leben - die Heldenreise der Abstinenz" bei Facebook
29.03.2023
Gestern erreichte mich der Gruß eines ehemaligen Klienten, der ein einziges Mal bei mir in der Suchtberatung war. Ich konnte mich an den Namen erst gar nicht erinnern. Sein Schicksal war es, im kalten November in seinem Wohnwagen in Brandenburg an der Havel zu stehen, ohne Licht, ohne Heizung, mit einer Meldeadresse seiner alten Wohnung in der Lüneburger
Heide, die er nach einem Feuer verloren hatte. Über den Sommer hatte er noch Arbeit, lebte in seinem Wohnwagen (oder Wohnmobil?). Damit liess er sich zum Herbst von einem Bekannten/Freund nach
Brandenburg an der Havel bringen, um hier Wohnung und Arbeit zu suchen. Sein Kind lebte bei seiner Expartnerin hier und er wünschte Kontakt pflegen zu können, so weit ich erinnere.
Da er zunächst von Ersparnissen lebte und keinerlei Arbeitslsengeld 2 bezog, war er auch nicht mehr krankenversichert, wie sich heraussstellte. Post der Krankenkasse blieb unbeantwortet, da
sie ihn nicht erreichte. Er fühlte sich hoffnungslos, hilflos.
Telefonisch klärte ich den Versicherungsstatus mit der Krankenkasse. Per Fax wurde ein Formular geschickt, dass er ausfüllte und ich zurückfaxte. Damit war er wieder krankenversichert und
ich konnte mit eindringlicher Bitte schließlich den Arzt in der Entgiftung überzeugen, ihn notfallmäßig aufzunehmen - obwohl alle Plätze eigentlich belegt waren. Ich empfahl sogleich die
Direktverlegung in eine Klinik zur Alkoholentwöhnungsbehandlung, zu der er klar motiviert war.
Die hat er offensichtlich regulär abgeschlossen und meldete sich nun aus einer Adaption, um sich im Betreuten Wohnen des AH e.V., meinem Arbeitgeber, zu bewerben. Nicht ohne ausdrückliche
Grüße und Danke an mich, Jürgen Behring, auszurichten.
Schritt für Schritt gelang es ihm, durch Annahme von Hilfe wieder ersten Boden unter den Füßen zu bekommen. Nun ist Aussicht, seinem Kind nahe sein zu können und sich weiter in einem neuen
Leben zu stabilisieren.
Was für Schritte! Erste Etappen seiner Heldenreise, die er hoffentlich konsequent weiter geht. Getragen von der Liebe zu seinem Kind, aber auch mit einer brutalen Sucht im Gepäck, die
sicherer Rahmenbedingungen braucht, dass er wieder Fuß fassen und in einem abstinenten Leben ankommen kann. Ich wünsche es ihm von Herzen.
Schön, dass er sich an unsere Begegnung erinnert. Solche Grüße tun mir persönlich gut und sie erinnern mich, dass sich mein Weg, meine Heldenreise gelohnt haben. Denn nicht immer habe ich
Dankbarkeit, Wertschätzung und auch Verbindlichkeit erfahren "in der Sucht" - im Suchthilfesystem. Doch ich wollte schon mit 14 Jahren Therapeut werden. Ich musste 42 Jahre werden, um meinen
Wunsch erfüllen zu können. Und ich musste 2015, mit 57 Jahren, auch nochmal eine Krise durchstehen, in der ich meinen Weg gegen gut gemeinte, dumme und gefährliche Einflussnahmen und schließlich
eine Kündigung zu schützen hatte. Auch ich hatte damals, wie schon zu früheren Zeiten wichtige Begleiter und Helfer an der Seite, denen ich sehr dankbar bin. Und so arbeite ich mit fast 65 Jahren
immer noch. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Herausgekommen ist u.a. das Konzept und die Seite "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz". Und viele weitere Patienten/Klienten, die Danke sagen - oder auch nicht.
Herzliche Grüße aus dem schönen Brandenburg an der Havel!
Jürgen Behring
04.02.
Burkhard Thom, ein engagierter trockener Alkoholiker und Podcast-Herausgeber hat einen Podcast
mit mir, Jürgen Behring, zum Thema Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" produziert:
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. " (Wolf Biermann)
In diesem Sinne, Mut Freude und Lust an der eigenen Entwicklung zu einem frohen, lebendigen und verantwortungsfähigen Menschen in jeder Altersstufe.
Das neue Jahr wird wieder neue Zumutungen, Belastungen, Chancen, frohe Höhepunkte und Herausforderungen mit sich bringen. Leben!
Immer wieder anders, selbst wenn wir uns betäuben, werden wir nicht ausweichen können. Dann wird es nur schlimmer, das ist gewiss. Süchtige kennen es.
"Mulla Nasruddin wurde mal gefragt: Wie alt bis du heute?" Antwort: "30". "Aber das hast du doch vor 10 Jahren schon gesagt." Antwort: "Ich bin halt ein Mann, der steht zu
dem, was er einmal gesagt hat. "
Ein Narr. Ja, das ist er. Er hält uns den Spiegel vor.
Bereichern wird das Leben, wenn wir die Veränderungen als Aufgabe annehmen können. Wir haben alle unsere Grenzen, aber auch unsere Möglichkeiten.
Wenn wir an uns arbeiten, offen bleiben bzw. werden ergeben sich Chancen und neue Möglichkeiten, das Leben und uns zu gestalten, anstatt uns als Opfer zu definieren.
So wird auch das neue Jahr neue Möglichkeiten bieten.
Auch, wenn wir uns von Altem verabschieden müssen.
Ich wünsche allen Lesern einen guten Abschied vom Jahr 2022, einen nüchternen Rutsch in das neue Jahr und vor allem immer wieder die Fähigkeit Freude in das eigene Leben zu
holen!
Ein gutes 2023!
Ihr und Euer
Jürgen Behring
Einen nüchternen, guten Rutsch ins neue Jahr!
Aktuell (24.12.2022):
Frohe Weihnachten!
Liebe Besucher dieser Homepage!
Die Homepage www.nuechtern-gut-leben.de habe ich noch einmal um zwei Jahre kostenpflichtig
verlängert. "Mein kleines Weihnachtsgeschenk ", mein Engagement, gewidmet all den Süchtigen, von denen ich soviel über Nüchternheit lernen durfte. Mögen wir weiterhin um gutes
Leben ringen und uns öffnen für das Licht in uns und um uns herum!
Falls ich Zeit finde, werde ich sie vielleicht noch einmal umgestalten und "Nuechtern gut leben" und "www.lebenundsinnjimdofree.com" hier zusammen führen.
Ich stehe an der Schwelle zur Rente und erhoffe mir mehr Freiräume, das zusammenzuführen und in Form zu bringen, was mich mein Leben geprägt hat und was ich gefunden
habe.
Beruflich bin ich da gerade noch sehr gefragt in Suchtberatung, ambulanter Entwöhnungsbehandlung, MPU-Vorbereitung, Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise
der Abstinenz". Ich bemühe mich, abzubauen, das gelingt jedoch nur begrenzt.
Mein Angebot, Lesungen mit meinem Lyrikband anzubieten, fand bisher leider nur beim Blauen Kreuz in in Sangerhausen konkretes Interesse. (mehr Infos hier).
Mein nächstes Projekt bleibt ""Nüchern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz". Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, die Inhalte in Buchform zu bringen. 4 Kapitel sind
geschrieben. Einen kompetenten Korekturleser habe ich, aber Kraft und Zeit reichten dieses Jahr nicht, um daran wesentlich
weiterzuarbeiten.
Ein weiteres Thema wäre "Was tun um zu heilen?!" Der Abschlussvortrag meiner Reihe "Leben und Sinn" in Lübbecke/Westf. fand ein paar Mal sehr positive Resonanz, u.a. 2011 als Festvortrag zum
20jährigen Bestehen des sozialpsychiatrischen Dienstes der Herzogsägmühle in Penzberg (Starnberger See - "Nur nicht aus der Rolle fallen ..."). Auch dieses Thema reizt
mich sehr, fühle ich mich doch als Teil der EXperienced-INvolvement Bewegung
(Ex-In,[1] vom englischen Experienced Involvement, bedeutet sinngemäß Einbezug
von Erfahrenen/Erfahrungswissen. /WIKIPEDIA , siehe auch Marsha Linehan unter
https://www.nuechtern-gut-leben.de/7-sonstiges/ ) .Da gibt es den professionellen, erfahrenen Sozialpädagogen und Suchttherapeuten mit vielfäliger therapeutischer Aus- Fort- und Weiterbildung und Erfahrung, aber auch
den Menschen mit Genesungserfahrung mit mancher Diagnose und vielfältiger Genesungs- und Therapieerfahrung. Schließlich gibt es auch den Angehörigen, den Freund, den
Mitmenschen, der teilhatte und hat, am Leiden, krank und beeinträchtigt sein, von Menschen, die ihm nahe waren oder sind. (Gerne spielte ich auch mal mit dem Begriff "Trialog
in einer Person".)
Im Thema "Was tun um zu heilen" versuchte ich das zusammenzubringen.
Ich bin geprägt durch jugendliche Suche und Engagement im christlichen Umfeld, frühe psychologische-beraterische Ausbildung und Tätigkeit bei der Telefonseelsorge,
politische Arbeit in verschiedenen Funktionen bei den Jungdemokraten und der FDP und auch ein bisschen SPD, wissenschaftliche Ausbildung in Handlungsfoschung u.a. bei Prof.
Helmut Knüppel, dem Gründungsdekan der Fachhochschule Potsdam, Studienschwerpunkt Psychiatrie und schließlich ab 1987 krisengeschüttelt nach Neuorientierung langjährig
verbunden mit der Bondingpsychotherapie, den 12-Schritte-Gruppen, dem Umfeld des Förderkreises für Ganzheitsmedizin Bad Herrenalb mit verschiedenen Ärzten Therapeuten,
Autoren.
Von vielem was ich entdeckte und durchheilte, war ich begeistert - inspiriert. Bis ich schließlich 2000 Suchttherapeut wurde und es weitergeben wollte, so gut ich
konnte. Irgendwann kam mir der Satz, ich musste Suchttherapeut werden, um nüchtern zu werden. Denn gerade die Sucht zeigt doch enorm, wieviel Widerstand es im Einzelnen gegen
Genesung und Veränderung gibt. Auch in mir ;-). Genesung, Heilung stößt immr an Grenzen. Diese Grenzen kennenzulernen, ermöglichte mir die fast 20 jährige Tätigkeit in
verschiedenen Reha-Kliniken. Heute verstehe ich meinen ersten familientherapeutischen Ausbilder in Suchttherapie, Bernd Schemmel, sehr gut, der uns einst sagte: "Nirgendwo
habe ich soviel Suchtstrukturen kennengelernt, wie in der Sucht (-hilfe)". Systemisch denken habe ich von ihm ganz wesentlich gelernt und bei Dr.Dr. Klaus von Ploetz meinem ersten Chefarzt in der Fachklinik am Kyffhäuser 2000 -
2002.
Vieles folgte noch.
"Was tun, um zu heilen, wenn das Leben anders wird? Nüchtern gut leben!" könnte ich also heute
zusammenfassen.
Ich freue mich, noch voller Lust und Ideen in die nächsten Jahre zu gehen und das auszudrücken, was mich bewegt in Worten, wie hier, in Liedern, wie gestern mit meinem
"EXTRACHOR" oder Lyrik von mir und vor allem in meiner alltäglichen Arbeit, im Garten oder
...
Das Leben hat so viel Fülle zu bieten - bei allen Grenzen, Krisen und Behinderungen, mit denen wir selbstverständlich immer wieder konfrontiert
sind.
Ich durfte sie annehmen und bewältigen lernen.
Falls Sie an meiner Erfahrung und Kompetenz interessiert sind, melden Sie sich. Wenn sie nur lesen wollen, auch gut. Wenn nicht - ist es
so.
So grüße ich Sie noch mit meinem diesjährigen Text von meiner "Heldenseite" bei
Facebook:
Radikale Akzeptanz" prägt den Geist von "Nüchtern gut leben".
Denn nur, wenn wir annehmen was ist, können wir unsere Handlungsenergie auf das richten, was nötig und möglich ist an Veränderung.
Und dazu gehört ganz wesentlich nicht nur die Wirklichkeit um uns herum, sondern auch die Wirklichkeit in uns - mit allem: Gutem und Schlechtem.
Es macht uns ja gerade menschlich, dass wir unvollkommen sind. Warum sollten wir nur gut und unschuldig sein? Warum nur schlecht und
schuldig.
Alles anschauen, sich der Wirklichkeit stellen, sich nicht besser oder schlechter zu machen als man ist, sich nicht größer oder kleiner zu machen gehört zu gutem, nüchternen
Leben dazu.
Sucht heisst: wegschauen, verdrängen, sich einbilden, absolut gut oder schlecht zu sein und laufen lassen, dass Dinge immer extremer werden - bis zur Krise und Katastophe.
Ausstieg aus der Sucht heisst, annehmen lernen, die Wirklichkeit und sich und zu gutem Leben beitragen.
In diesem Sinne wird es auch heller im Leben, kommt Licht in das Dunkel. Auf diese Weise kommt Weihnachten durch uns in das Leben.
Genauso fing es auch einst im Stall bescheiden an.
Mögen wir unseren "Stall" annehmen, ausmisten und in das Leben treten mit allem Drum und Dran!
Frohe Weihnachtstage!
Ihr/ Euer
Jürgen Behring
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz"
Ein Konzept mit Ideen und Gedankengut aus Selbsthilfe, Suchthilfe, Psychotherapie und Lebenskunst begleitet mich nun seit 2015.
2016 -2020 bewährte es sich mit Erfolg als Indikativgruppe für Männer. Ein Facebookseite wird von über 500 Menschen verfolgt. Im Angesicht der nahenden Rente freue ich mich,
dass ich ab dem 16.November bei der AH-Suchtberatung, Brandenburg an der Havel, nun auch eine ambulante Männergruppe anbieten kann.
Mein Leben ist von Leidenschaft für Genesung, Therapie und Weiterentwicklung geprägt - nicht um etwas darzustellen, sondern aus Neugier, Not und Freude am Leben. Die Früchte
dieses Weges gilt es einzusammeln. Gerne gebe ich sie weiter.
Vielleicht auch in weiteren Aktivitäten. Ich freue mich über Nachfrage.
Jürgen Behring
1.11.2022
Am Mittwoch, den 16.November 2022 startet um 16.00 Uhr eine Männergruppe
in der AH-Suchtberatungsstelle, Rathenower Str.2-3, 14770 Brandenburg an der Havel.
Information, Anmeldung und Kontakt: Jürgen Behring, 03381-30 65 350, behring@ah-brandenburg.de
20.09.2022
Am 30.06. ist ein erstes Buch vom Autor von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" erschienen.
Es ist ein Lyrikband mit Gedichten, Liedtexten von 1976 - 2022 und Fotos. Hier wird ein vielfätiger Hintergrund des Autors deutlich, der in bescheidenem Rahmen Freude daran hat, sich
kreativ zu entfalten.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage von Jürgen Behring www.lebenundsinn.jimdofree.com, sowie auf einer eigenen Facebookseite "Wenn das Leben anders wird".
Gerne kommt Jürgen Behring auch zu Lesungen. Im Blaukreuzzentrum Sangerhausen stieß sein Vortrag am 16.09.2022 bei den Zuhörern auf sehr positive Resonanz.
17.05.2022
Das dritte Bild von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" steht für die kostbare "Essenz der Nüchternheit".
Durch die Abstinenz wird etwas bewahrt und gewonnen, was unabhängig ist von äußeren Lebensumständen: Ein Schatz - kostbar und für jeden erfahrbar.
Die Fülle der Nüchternheit.
21.04.2022
Neu:
Rechte für ein weiteres Bild für
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz"
Symbol für Befreiung aus den Ketten der Abhängigkeit.
Nur für heute - Nüchtern gut leben
1. Nur für heute richte ich meine
Aufmerksamkeit auf HEUTE. Heute will ich leben, aktiv und gelassen so gut ich kann.
2. Nur für heute übe ich glücklich zu sein. Glücklich, unabhängig von dem, was andere tun oder sagen. Ich übe zu lachen – einfach
so, weil es gut tut.
3. Nur für heute übe ich mich in radikaler Akzeptanz. Ich nehme an, was ist, ohne zu werten, ohne zu urteilen. Ohne den Anspruch,
dass alles so ist, wie ich es gerne hätte.
4. Nur für heute achte ich auf meine körperliche Gesundheit, ich trainiere meinen Geist und ich lese etwas, das meiner Seele gut
tut.
5. Nur für heute will ich etwas für jemand anderen tun, unabhängig davon, ob es gesehen wird oder ich etwas dafür bekomme. Ich
werde mich zu einer Tätigkeit durchringen, die ich ungern tue oder sonst gerne vermeide.
6. Nur für heute will ich mich bemühen, in Begegnungen freundlich zu sein. Ich will Rücksicht nehmen, meine Worte achtsam wählen,
gute Umgangsformen pflegen und auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen. Ich arbeite an guten Veränderungen meiner Person, anstatt andere verändern zu wollen oder sie zu
bevormunden.
7. Nur für heute will ich mir ein Programm für den Tag machen. Ich will die Zeit gut einteilen, auch wenn ich mich vielleicht nicht
genau daran halte. Vor drei Lastern will ich mich hüten: Druck, Passivität und Gleichgültigkeit.
8. Nur für heute will ich aufhören zu sagen: “Wenn ich Zeit hätte.” Ich werde mir die Zeit nehmen für meine wichtigen Anliegen,
nichts aufschieben und keine faulen Ausreden suchen.
9. Nur für heute mache ich mir bewusst, es gibt etwas, das größer und wichtiger ist, als ich – vielleicht Gott. Ich will
mindestens einmal Achtsamkeit, Entspannung oder Meditation üben. Ich will mich auf den Sinn und meine Werte besinnen und Spiritualität einen Raum geben.
10. Nur für heute will ich keine Angst haben. Ich werde Sicherheit wertschätzen und mich bewusst an schönen, frohen und
liebenswerten Dingen erfreuen.
11. Nur für heute will ich Dankbarkeit üben und mich nicht mit anderen Menschen oder meinem früheren Leben vergleichen. Ich nehme
mich und das Leben so an, wie es ist.
12. Nur für heute will ich mit meinen Möglichkeiten und meinen Grenzen nüchtern gut leben. Nüchtern gut leben – es funktioniert –
Nur für heute.
In Anlehnung an das „Nur für heute“ der Anonymen Selbsthilfegruppen (A-Gruppen)
Überarbeitung Stand 5.4.2022
30.03. 2022 - 5 Jahre "Heldenseite" "Nüchtern gut leben - die Heldenreise der Abstinenz" bei Facebook
24.02.
Im Versuch, die Themen und Materialien von Nüchtern gut leben in eine Buchform zu bringen, schreibe ich aktuell am Thema "Nur für heute".
Dabei entstand eine Überarbeitung des "Nur für heute" der Emotions Anonymous, das früher in der Indikativgruppe Männergruppe "Nüchtern gut leben-die Heldenreise Abstinenz" in der
Barbarossa-Klinik Kelbra Anwendung fand.
Vielleicht gibt es ja auch hier eine Rückmeldung Resonanz?
Ich würde mich freuen!
Mit Grüßen aus Brandenburg an der Havel
Jürgen Behring
Nur für heute nüchtern gut leben
• Nur für heute
richte ich meine Aufmerksamkeit auf HEUTE. Heute will ich leben, aktiv und gelassen so gut ich kann in den Grenzen von heute mit den Möglichkeiten von heute.
• Nur für heute
übe ich glücklich zu sein. Glücklich, unabhängig von dem, was andere tun oder sagen und unabhängig von den Umständen meines Lebens heute. Ich übe zu
lachen – einfach so, weil es heilsam ist.
• Nur für heute
übe ich mich in radikaler Akzeptanz. Ich nehme an, was ist, ohne zu werten, ohne zu urteilen. Ohne den Anspruch, dass alles so ist, wie ich es gerne
hätte. Und ich nehme die Menschen, die Arbeit, die Lebensumstände so an, wie sie da sind.
• Nur für heute
achte ich auf meine körperliche Gesundheit, ich trainiere meinen Geist und ich lese etwas, das meiner Seele gut tut.
• Nur für heute
will ich etwas für jemand anderen tun, unabhängig davon, ob es gesehen wird oder ich etwas dafür bekomme. Ich werde mich zu einer Tätigkeit
durchringen, die ich ungern tue oder sonst gerne vermeide. Einem Menschen mache ich eine besondere Freude.
• Nur für heute
will ich mich bemühen, in Begegnungen freundlich zu sein. Ich will Rücksicht nehmen, meine Worte achtsam wählen, gute Umgangsformen pflegen und auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen. Ich vermeide
Kritik, Nörgeln und Fehlersuche. Ich arbeite an guten Veränderungen meiner Person, anstatt andere verändern zu wollen oder sie zu bevormunden.
• Nur für heute
will ich mir ein Programm für den Tag machen. Ich will die Zeit gut einteilen, auch wenn ich mich vielleicht nicht genau daran halte. Vor drei Lastern will ich mich hüten: Druck, Passivität und Gleichgültigkeit.
• Nur für heute
will ich aufhören zu sagen: “Wenn ich Zeit hätte.” Ich werde mir die Zeit nehmen für meine wichtigen Anliegen, nichts aufschieben und keine faulen Ausreden suchen.
• Nur für heute
will ich mindestens einmal Achtsamkeit, Entspannung üben oder meditieren. Ich will mich auf den Sinn und meine Werte besinnen und Spiritualität einen
Raum geben. Ich mache mir bewusst, es gibt etwas, das größer und wichtiger ist, als ich – vielleicht Gott.
• Nur für heute
will ich keine Angst haben. Ich werde Sicherheit wertschätzen, Mut zum glücklich sein aufbringen und mich bewusst an schönen, frohen und
liebenswerten Dingen und Erfahrungen erfreuen.
• Nur für heute
will ich mit meinen Möglichkeiten und meinen Grenzen nüchtern gut leben. Ich will Dankbarkeit üben und mich nicht mit anderen Menschen oder meinem früheren Leben vergleichen. Ich nehme mich und das Leben so an, wie es
ist.
• Nur für heute
sage ich: Nur für heute – nüchtern gut leben.
In Anlehnung an das „Nur für heute“ der Anonymen Selbsthilfegruppen (A-Gruppen)
Frohes neues Jahr 2022!
Die Rose
Rainer Maria Rilke ging in der Zeit seines Pariser Aufenthaltes regelmäßig über einen Platz, an dem eine Bettlerin saß, die um
Geld anhielt.
Ohne je aufzublicken, ohne ein Zeichen des Bittens oder Dankens zu äußern, saß die Frau immer am gleichen Ort.
Rilke gab nie etwas, seine französische Begleiterin warf ihr häufig ein Geldstück hin.
Eines Tages fragte die Französin verwundert, warum er ihr nichts gebe.
Rilke antwortete: "Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand."
Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weiße Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und
wollte weitergehen.
Da geschah das Unerwartete: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des
fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon.
Eine Woche lang war die Alte verschwunden, der Platz, an dem sie vorher gebettelt hatte, blieb leer.
Nach acht Tagen saß sie plötzlich wieder an der gewohnten Stelle. Sie war stumm wie damals, wiederum nur wieder ihre Bedürftigkeit
zeigend durch die ausgestreckte Hand.
"Aber wovon hat sie denn in all den Tagen gelebt?" fragte die Französin.
Rilke antwortete: "Von der Rose..."
Verfasser unbekannt
Könnte das nicht eine schöne Anregung für die Heldenreise sein?
Kennen wir nicht alle karge Zeiten...
Und Zeiten in denen wir etwas weiterzugeben haben?
Und haben wir den Blick für die Rosen des Lebens?
Lassen wir uns von Ihnen nähren?
Wer Rosen (mit ihren Dornen) nicht zu genießen weiß, wird Leben als Mangel empfinden. Natürlich steht die Rose auch für andere
Duftnoten des Lebens.
Auf der Heldenreise der Abstinenz geht es zentral auch darum, die Sinne für das Schöne im Leben, den Blick und die Nase für die
Rosen zu öffnen und zu schulen.
Dann nährt eine Rose auch, wenn sonst Hunger herrscht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch einen guten, sicheren und schönen Rutsch in das neue Jahr und die Begegnung mit manch
schöner Rose!
Jürgen Behring
PS. Die Rose auf dem Bild steht in meinem Garten, aufgenommen um Weihnachten 2021.
24.12.2021
Weihnachten 2021
Die "Spiritualität der Unvollkommenheit" beinhaltet die Integration des "Nicht -Heilen". Verletzungen,
Krankheit, Behinderungen, Scheitern, Schuld, Nicht-Können und Nicht-Wissen sind Teil des Menschseins und machen uns erst zum ganzen, reifen Menschen. Denn wir leben auf der Erde und nicht im
Paradies! Diese Sichtweise ist Teil des Konzeptes "Nüchtern gut Leben – Die Heldenreise der Abstinenz ".
Und ganz zentral, passend zur Weihnachtsbotschaft gehört dazu, dass wir im Inneren unser kleines, schwaches Kind tragen. Es wurde hineingeboren in den bescheidenen Stall der Begrenzungen unseres
Lebens.
Doch wenn wir das Licht erkennen, dass auch für uns scheint, erkennen wir den Stern, der aus jedem Leid hinausführt.
Auf unserer Heldenreise, die zur Würde, Wertschätzung, Fülle und Verantwortung führt.
In diesem Sinne wünsche ich Hoffnung, Zuversicht, Gelassenheit und Mut für die weiteren Herausforderungen des Lebens!
390 Facebookgliedern gefällt die Seite mitlerweile, 407 haben sie abonniert. Im Dezember 2020 waren es 250. Eine erfreuliche Entwicklung. Auch eine Facebookgruppe findet wachsenden Zuspruch,
manchmal auch mit Austausch, Zuspruch, Wertschätzung für erreichte Abstinenz und gegenseitiger Unterstützung.
15.10.2021
In der "TROKKENPRESSE", einer empfehlenswerten "Zeitschrift für Abhängige und Unabhängige (https://trokkenpresse.de/), erschien in der Ausgabe 5/2021 ein Artikel zu "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz".
TraurigeNachricht. Soeben erfahre ich vom Tod
von Conny Vry. Er verstarb gestern, am 23. April 2021 im Alter von 90 Jahren. Conny Vry inspirierte zum Titel "Nüchtern gut leben". Über 30 Jahre (wohl um die 50 Jahre, lt. Info 28.04.21)
trockener Alkoholiker und ehemaliger Therapeut der Paracelsus Wiehengebirgsklinik in Bad Essen, liess er nicht locker, seiner Berufung zu folgen und andere Alkoholiker für abstinentes und
nüchternes Leben zu begeistern. Krankheiten und Einschränkungen hinderten ihn nicht, so lange wie möglich jede Woche nach Bad Essen zu kommen, um eine Selbsthilfegruppe und eine
Indikativgruppe "Rückfallprävention" zu leiten. Zuletzt liess er sich fahren, weil sein Augenlicht für das Auto fahren nicht mehr reichte. Mit aller Unvollkommenheit genoß er sein Leben -
gelebte "Spiritualität der Unvollkommenheit". Geborgen und getragen im christlichen Glauben strahlte er Kraft und Lebendigkeit aus - auch wenn manchem seine klare Sprache zu deutlich war.
Viele fühlten sich von ihm angesteckt zu fröhlichem abstinent sein. Er half, die eigene Abhängigkeit schnörkelfrei zu akzeptieren und praktische Lösungen für gutes nüchternes Leben zu
finden. Und in herzlicher Annäherung, eine Umarmung nicht scheuend, sprach er immer wieder väterlich Mut zu.
Zum Abschied aus der Paracelsus Wiehengebirgsklinik, 14 Tage vor seinem 85. Geburtstag, schrieb ich ihm: "Du hast gezeigt, auch wenn nicht
alles gut ist, läßt sich nüchtern gut leben." Daraus enstand der Titel für eine von mir geleitete Indikationsgruppe: "Nüchtern gut leben", die schließlich im Konzept "Nüchtern gut leben - Die
Heldenreise der Abstinenz" mündete.
Die Fotos zeigen ihn bei seiner Verabschiedung aus der Paracelsus-Wiehengebirgsklinik Bad Essen 2015.
Wechsel in der Barbarossa-Klinik-Kelbra
Tobias Eberhardt führt in der Nachfolge von Jürgen Behring ab 22.9.2020 die Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" in der Barbarossa-Klinik weiter.
Tobias Eberhardt ist Ergotherapeut und hat u.a. eine 2-jährige Weiterbildung in MBSR (Strssbewältigung durch Achtsamkeit). Er beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Mann
sein/Männlichkeit/ Heldenreise/Sucht und ist vor dem vor dem Hintergrund seiner "Heldenreise" prädestiniert die Idee fortzuführen. Er wird das Konzept mit Themen und Materialien fortführen und
sicher mit der Zeit eigene Akzente setzen. Er freut sich darauf.
"Ein würdiger Nachfolger" - so nicht nur Patienten. Jürgen Behring, Kollegen und die Leitung freuen sich über die
Fortsetzung der Gruppe und sehen ihn als gute Lösung.
Das Konzept, die Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" findet bei vielen Patienten großen Anklang und wird
in den Patientenbefragungen immer wieder als besonders hilfreich hervorgehoben. Auch andere Gruppentherapeuten berichten immer wieder von dankbaren Feedbacks.
Für Jürgen Behring läuft seine klinische Therapeuten-Laufbahn am 15.09.2020 aus. Seine 'Reise" geht weiter. Er wechselt in den
ambulanten Bereich.
Ob und wie es für ihn mit dem Konzept weitergeht, ist noch offen. Der Geist wird weiterleben - u.a. Mit der Facebookseite "Nüchtern
gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz".
Weitere Ideen sind vorhanden. Aber alles ist aktuell offen.
Jürgen Behring
Kelbra, 9.September 2020
Zum Jahreswechsel 2018/2019
Mir der schönsten Butterblumenwiese, die ich je gesehen habe, grüße ich herzlich zum Jahresende.
An so viel schöne Momente in 2018 denke ich an diesen Tagen. Der Tag, als ich diese Blumenwiese im Frühjahr bei einem Ausflug in
der Goldenen Aue zwischen Kelbra und Tilleda entdeckte, hielt solche Momente bereit - insbesondere, da ich meine Augen dafür öffnete. Ich werde ihn nie vergessen.
Allen Lesern von "Nüchern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" wünsche ich von Herzen, dass es auch Ihnen gelingt,
empfänglich zu sein und zu werden für die Schönheiten und das Glück, dass dieses Leben bereit hält. Und ich wünsche Ihnen die Gabe, sich immer wieder gerne daran zu erinnern -
insbesondere in dunklen Zeiten, egal ob im Winter oder seelisch "dunklen Zeiten", die uns herausfordern.
Unter dem Aspekt der "Archetypen" der Heldenreise ist die Pflege des "Liebhabers" gemeint: sich zu öffnen für Freude,
Leidenschaft, Sinnlichkeit. In Freude und Leidenschaft aufzugehen aus einem Gefühl im Inneren und nicht unter zu Hilfenahme von Suchtmitteln ist Lebenskunst und ein zentraler Aspekt der
Heldenreise. Um nüchtern gut zu leben, brauchen wir diese Fähigkeit, sonst wird das Leben leer und trostlos. Dann lebt der Süchtige vielleicht abstinent, "trocken", aber noch nicht
nüchtern. Denn nüchtern betrachtet brauchen wir die Freude und das Lachen für unsere Gesundheit. Darum ist die Pflege des Archetypen "Liebhaber/Liebhaberin" eine sehr ernste
Angelegenheit! ;-)
Daher: Einen fröhlichen, suchtmittlfreien "Guten Rutsch", Freude an guten Erinnerungen des Jahres 2018 undalles Gutefür ein abstinentes, erfreuliches Jahr
2019!
Ihr Jürgen Behring
Das Leben bietet so viel. So wächst diese Homepage seit einiger Zeit erstmal nicht so schnell weiter, wie im Anfangselan. Sie ist ja auch mein "Hobby". Auch das ist für mich "Nüchternheit". Alles
zu seiner Zeit.
In das Konzept "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" fließen Themen aus meiner eigenen langen Reise in der Suche nach Heilung und Lebensbewältigung, sowie Neugier nach Antworten
auf Lebensfragen. Natürlich gründet es in meinen Wurzeln, dem 12-Schritte-Programm und dem "Bad Herrenalber Geist". Wesentliche Anregungen erhielt ich jedoch durch die
initiatisch-phänomenologische Arbeit von ZIPAT, die männerspezifische Drogentherapie in der Fachklinik Flammersfeld (Rainer Koch), das Therapieprogramm Trauma und Sucht "Sicherheit finden" nach
Lisa Najevits, sowie die Arbeitskreise "Mann und Sucht" des LWL Münster und "Männerspezifischer Suchtansatz Ostwestfalen-Lippe), sowie das Handbuch und die Fortbildung "Männlichkeiten und Sucht".
Und vor allem danke ich all den Patienten, mit denen ich lernen durfte und die mich spüren ließen, welche Themen und Vorgehensweisen als wirksam erlebt wurden.
Der Behandlungspfad Männergruppe "Nüchtern gut leben-Die Heldenreise der Abstinenz" läuft nun seit November 2016 mit fast durchgängig guter Resonanz in der Barbarossa-Klinik Kelbra. Immer
wieder sind die Patienten dankbar überrascht wie über die Generationengrenzen die Themen Anregung zu fruchtbaren, offenen Gesprächen bieten und vor allem: Mut zum Reden machen. Besonders bewährt
hat sich auch der Alterskreis - ein initiatisch-phänomenologisches Element. Die Gruppenmitglieder erleben das Phänomen Zeit, spüren das Thema Lebensspanne und nehmen das Thema jung und alt durch
die Sitzreihenfolge besonders wahr. Mit der Integration von Neuen, die fortlaufend dazu stoßen können, ordnet sich die Gruppe fast schon mit Freude in der Altersreihenfolge - es ist den Männern
wichtig geworden.
Nicht nur in den Evaluationsbögen zu "Nüchtern gut leben" gibt es gute Rückmeldungen, auch in den Abschlusfragebögen zur Gesamttherapie oder in den Verabschiedungsritualen der Barbarossa-Klinik
Kelbra wird immer wieder die Männergruppe "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" als besonders hilfreich für den Therapieprozess benannt.
Das erfüllt mich mit Freude. Unabhängig, wie weit ich noch an dem Konzept weiter arbeite - vielleicht erst in der Rente ;-) - das Ziel, über Seelenthemen einen besonderen Zugang zum Verständnis
der eigenen Persönlichkeit und Suchtgeschichte zu geben und damit zur weiteren therapeutischen oder individuelen Arbeit an sich selbst zu inspirieren, scheint mir fürs erste erreicht.
So blicke ich entspannt auf 2018. Ich strebe aktuell nichts an und schaue, wohin mich meine "Heldenreise" weiter führt ... und poste immer mal wieder etwas auf der Facebookseite "Nüchtern gut
leben".
Herzliche Grüße und ein entspanntes und erfülltes 2018!
Jürgen Behring
5.Januar 2018
Männerredakteur Jörg M. Hirsch von "Tattva Vivveka" - Zeitschrift für Wissenschaft, Philosophie &
spirituelle Kultur hat mit Jürgen Behring ein Interview zum Konzept von "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" geführt. Es ist in der Mai Ausgabe 2017 erschienen:
Nüchtern gut leben heisst durchaus: lebendig leben. Das kennzeichnet ja gerade die Heldenreise der Abstinenz: Gefühle so zu leben, dass keine Suchtmittel benötigt werden. Das heisst auch zu
lernen, sich ohne Suchtmittel lebendig zu fühlen - um sich nicht schließlich auszuliefern an die "SehnSucht" nach Leben, die ja scheinbar so einfach mit Suchtmitteln gestillt werden kann. Und für
manche kann das Suchtmittel "Religion" sein - auch der christliche Glaube.
Daher heisst "Nüchtern gut leben" Gefühle spüren lernen, Gefühle bewältigen lernen, mit Gefühlen Lebensqualität leben: Sein statt Schein. Und Gefühle sind: Angst, Schmerz, Wut, Freude, Lust und
all ihre Variationen.
Eine Heldenreise beinhaltet die Erfahrung dieser Gefühle, das Spüren, Durchleben und Bewältigen. Die Themen und Arbeitsformen von "Nüchtern gut leben" sollen dazu einladen und idealerweise diese
Erfahrung ermöglichen.
Auch der christliche Weg ist eine Heldenreise - wenn er gegangen und nicht nur geredet wird. Die eigenen Themen, die eigenen Wunden wahrnehmen, zu sich stehen und bereit werden, altes Leben
hinter sich zu lassen. Das heisst für mich "Das Kreuz auf sich zu nehmen" und durch das Sterben und Auferstehen ein neues Leben gewinnen, dass nicht mehr genommen werden kann - das heisst für
mich "Christ sein".
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern Frohe Ostern -
und: ein gutes Leben!
Bei Interesse kann auch eine Austauschgruppe in Form einer geschlossenen Gruppe wachsen. Angelegt ist sie.
1.4.2017
Die Premiere des Konzeptes als Vortrag insbesondere vor Mitgliedern von Sangerhäuser Selbsthilfegruppen stieß auf ein interessiertes und dankbares Publikum. Es war eine Freude.
Jürgen Behring
(Diplom-Sozialpädagoge/Suchttherapeut)
"Nüchtern gut leben -
Die Heldenreise der Abstinenz
oder: Mit "Hänschen klein" aus der Sucht ..."
14.03. 18.00 Uhr Hilfeverein Sangerhausen
Kaltenborner Weg 10, 06526 Sangerhausen (Am Bahnhof)
„Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz“
Oder
„Mit „Hänschen klein“ aus der Sucht …“
Neue Wege mit alten Ideen zur Lebens- und
Suchtbewältigung stellt der Suchttherapeut Jürgen Behring am Dienstag, den 14.3.2017 im Hilfeverein Sangerhausen vor. Ausgehend von dem uralten Bild der Heldenreise, sowie Grundgedanken der
Initiation stellt er sein noch in der Entwicklung befindliches Konzept „Nüchtern gut leben – Die Heldenreise der Abstinenz vor“.
Ist ein Mensch mit der eigenen Suchterkrankung konfrontiert, kann er nicht mehr
davon laufen. Er muss sich Fragen stellen, angefangen mit „Bin ich wirklich süchtig?“ Und wenn er es ist, lässt es sich damit noch gut leben? Unzählige Süchtige haben bewiesen: Auch wenn nicht
alles gut ist, lässt es sich dennoch „Nüchtern gut leben“. Es stellen sich jedoch zentrale Herausforderungen auf dem Weg in die Abstinenz und bei der Aufrechterhaltung eines stabilen
Lebens.
Abstinente Suchtkranke leben alltäglich
vor, welche heldenhaften Aufgaben zu meistern sind, um in einer von Suchtverhalten geprägten Gesellschaft der Suchtspirale nach unten zu entrinnen. Wo Beliebigkeit im Umgang mit Suchtmitteln
herrscht, einfacher Erfolg und Lustgewinn, sowie „Makellosigkeit“ und „Leidvermeidung“ propagiert werden, ist es schwer, Kompetenzen zu gewinnen und zu bewahren, um nüchtern gut zu leben. Wer
sich der eigenen Konflikte, Möglichkeiten und Grenzen nicht hinreichend bewusst ist, läuft Gefahr ins offene Messer der Sucht zu laufen oder wieder rückfällig zu werden.
Mit dem
uralten Bild der „Heldenreise“ stellt Jürgen Behring
jedoch nicht die (Sucht-) Krankheit in den Mittelpunkt sondern "Die Entwicklungsstufen" und die „Themen“ eines gelungenen Lebens - insbesondere auch in Form von zentralen Archetypen. Die Sucht
ist für ihn nur ein Beispiel für die dem Menschen innewohnende Verletzlichkeit - "die Wunde" und damit Ausgangspunkt der Heldenreise, einem Bild, das als ein Grundmuster von Mythologien vor
allem der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell (1904–1987) bekannt gemacht hat.Im
bekannten Kinderlied „Hänschen klein“ wird der Wunsch auf eine Heldenreise besungen. Unter welchen Umständen wird Hänschen süchtig? Wie sähe sein Weg aus der Sucht aus? Anhand einfacher Bilder
und Geschichten wie diesem Kinderlied werden von Jürgen Behring Ursachen für eine Suchtentwicklung und Perspektiven eines gelungenen Lebens aufgezeigt.
Jürgen Behring, Jahrgang 1958 und seit
2001 als Suchttherapeut in der stationären Rehabilitation für Abhängigkeitserkrankungen tätig, entwickelte „Nüchtern gut leben“ ursprünglich als Indikationsgruppe zur Stärkung von
Abstinenzmotivation und Bewältigungszuversicht. Seit Oktober 2016 ist er in der Barbarossa – Klinik Kelbra tätig und lässt seine Ideen in einen Behandlungspfad als Männergruppe „Nüchtern gut
leben – Die Heldenreise der Abstinenz“ fließen. Bei seinen Patienten kommt sein Programm gut an: Fühlt es sich doch besser an, sich als angehender Held zu sehen, denn als gescheiterter
Süchtiger.
Zur Person: Jürgen Behring, Jahrgang
1958, Diplom-Sozialpädagoge/Suchttherapeut mit gestalttherapeutischer und familientherapeutischer Qualifikation. Gebürtig aus Lübbecke/Westfalen. Seit 2000 tätig in der stationären Rehabilitation
von Abhängigkeitserkrankungen. Erste Station war die Fachklinik am Kyffhäuser in Kelbra. Im Oktober 2016 kehrte er zurück nach Kelbra: in die heutige Barbarossa-Klinik. Langjährige Erfahrung in
Körpertherapie (Bonding u.a.), systemischer Aufstellungsarbeit, Initiatisch-phänomenologischer Arbeit, männerspezifischer Drogentherapie, sowie "Trauma und Sucht"(u.a. "Sicherheit finden" - nach
Lisa Najevits) u.v.m. .
(passend gefunden in der MZ-Mitteldeutsche Zeitung vom 20.02.2017)
Der gerettete
Süchtige
Wenn du einem geretteten
Süchtigen begegnest,
da begegnest du einem Helden.
Es lauert in ihm schlafend der Todfeind,
er bleibt behaftet mit seiner Schwäche
und setzt seinen Weg fort
durch die Welt der Rauschunsitten,
in einer Umgebung, die ihn nicht versteht,
in einer Gesellschaft, die sich berechtigt hält,
in jämmerlicher Weise auf ihn herabzuschauen,
als einen Menschen zweiter Klasse,
weil er es wagt,
gegen den Suchtstrom zu schwimmen.