"Nüchtern gut leben" ist lebendiges, frohes, liebenswertes Leben, dass Verantwortung und Freiheit gleichermaßen beinhaltet. Ein erfülltes Leben, das gar mehr ist als ein zufriedenes Leben. Das ist die Vision, das Ziel, der Sinn all der Gedanken, die hier über die Jahre formuliert und zum Ausdruck gebracht wurden.
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" richtet sich vorrangig an Süchtige, gilt aber für alle, für die das "Fasten und der Verzicht" auf Gewohntes notwendig geworden sind oder als Voraussetzung für eine positive Veränderung erkannt worden sind.
Viele Menschen merken, dass ihr Umgang mit Alkohol, Drogen und anderen selbstschädigenden Verhaltensweisen ein Weg der Selbstschädigung, wenn nicht gar Selbstzerstörung (geworden) ist und man oft genug andere damit belastet und schädigt. Was sich anfangs "locker" anfühlte, ist zumindest einem flauen Gefühl, wenn nicht mehr gewichen.
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" ist ein Bild, dass an diesem Punkt ansetzt. Damit werden Einsichten aus Selbsthilfe, Suchthilfe, Psychotherapie und alter Lebensweisheit zusammengeführt, um die Auseinandersetzung mit dem Konsum und den Weg aus der Sucht in die Freiheit und Eigenverantwortung als machbar und erfüllend darzustellen.
Ziel ist, wach zu machen, Bewusstsein für den Ausgleich von Freiheit, Verantwortung und die Bedeutung von Respekt und Würde zu fördern. Dazu bedarf es eines Denkens des Lebens als Herausforderung, der Wahrnehmung und Akzeptanz von Realitäten und lohnenswerten Zielen - nicht zuletzt dem Ziel eines frohen, erfüllten Lebens und: auch des Überlebens.
Entstanden ist diese Seite aus der Erfahrung als Genesender und als Suchttherapeut mit mitlerweile über 20 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Abhängigkeitskranken - Süchtigen.
Das Bild der "Heldenreise" wurde wesentlich geprägt durch eine Fortbildung "Die Heldenreise des Mannes" bei ZIPAT im Westerwald. Die "Heldenreise" wird vielfältig genutzt in Psychotherapie, Coaching, Selbsterfahrung, im Management/Wirtschaftsleben und nicht zuletzt in Hollywood.
Schritte und Themen der Heldenreise "herunterzubrechen" für die praktische Arbeit mit Süchtigen war und ist Anliegen des Autors.
Der Ausstieg aus der Sucht braucht Mut und Würdigung. Ich bin so mutig, meine Ideen und Gedanken immer wieder neu zu formulieren und u.a. hier in meiner Sprache öffentlich zu machen, so gut es mit meinen Ressourcen geht.
Ich hoffte, "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" noch in Buchform auszuformulieren. Einige Kapitel sind geschrieben. Davon habe ich angesichts abnehmender Kräfte und einem ausgefüllten Leben Abstand genommen. 2022 habe ich erstmal einen Gedichtband herausgegeben: "Wenn das Leben anders wird - Lyrik von unterwegs". Dazu bot ich auch punktuell Lesungen an.
Mehr dazu hier: https://lebenundsinn.jimdofree.com/wenn-das-leben-anders-wird/
Thematisch geht es auch hier um die Veränderungsprozesse im Leben.
Aktuell sortiere ich neu, was für mich 66 Jahren noch dran ist. Das Thema "Trialog in einer Person" hat im Moment neben meinen privaten und beruflichen Aufgaben besonderes Augenmerk.
Die Fragen bleiben:
Wie kann ich meine Erfahrung und Kompetenz für gute Lösungen weitergeben. Und: Ist es noch meine Aufgabe?
Herzliche Grüße
Jürgen Behring
Diplom-Sozialpädagoge und Suchttherapeut
Brandenburg an der Havel, Oktober 2024
Kleiner Einstieg:
Was heißt "Nüchtern gut leben"?
Wie können insbesondere Männer ihre Persönlichkeit entwickeln und "Gesundheit zu einem Männerthema machen?
Mit einem neuen Verständnis von Nüchternheit!
Nüchtern gut leben ist: 1. Offensiver und akzeptierender Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit, Schwäche und Unvollkommenheit. 2. Reflexion und Aussöhnung mit der Beziehung zum eigenen Vater und
Internalisierung väterlicher Prinzipien, wie Grenze, Halt, Schutz, Unterstützung, Ermutigung und Verpflichtung. 3. (Ab-)Lösung von weiblichen und mütterlichen Erwartungshaltungen, wie ein guter
Mann zu sein hat, Pflege einer verrückten Wildheit, Unkonventionalität und Ekstase in sicheren Grenzen, Internalisierung einer guten mütterlichen Selbstfürsorge, Wahrnehmung und Nachnährung bei
Mangelerfahrungen. 4. Pflege einer lebensbejahenden, kriegerischen Lebensführung im Sinne von Zielorientierung, Durchsetzungsfähigkeit, konstruktiver Einübung und Pflege von Aggression und
Konfliktgestaltung, Stärkung/Training eigener Fahigkeiten/Kompetenzen. 5. Pflege von Genuss, Leidenschaft und Lebensfreude in Arbeit, Hobby, Liebe, Berufung. 6. Suche, Praxis und Pflege einer
Lebensorientierung mit Werten, Sinn und Spiritualität. 7. Bereitschaft zu Verantwortung, Verpflichtung, Dienst für Familie, Gemeinschaft, Gesellschaft.
Soviel mal auf die Schnelle;-).
(Entstanden aus einem Linkedin Kommentar - mehr dazu hier.)
NÜCHTERN GUT LEBEN – DIE HELDENREISE DER ABSTINENZ
Unter den Links finden sich weiterführende Grundlagen und Grundgedanken:
"Was heißt "Nüchtern gut leben?" (06.03.2023)
"Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz", Artikel in der Trokkenpresse, einer "Zeitschrift für Abhängige und Unabhängige" (erschienen 15.10.2021)
Interview zu "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" in Tattva Viveka:
Der Link zum Interview (bestellbar) hier
Der Interviewtext (ohne Layout ...) hier
Die Zeitschrift Tattva Viveka hier
Zwei Zusammenfassungen von Grundgedanken des Konzeptes aus 2016/2017:
Grundgedanken Fassung vom 1.4.2017
Männergruppe- Einführende Grundlagen
"Hänschen klein" dient als Bild für die Heldenreise als "Initiation". Grundgedanken hierzu hier:
Ergänzend dazu das "Hänschen klein" Thema gesellschaftspolitisch, insbesondere im Zusammenhang mit der Justiz hier:
"Hänschen klein in der Justiz"
Ein Vorläufer aus 2010:
Skript "Vater&Sohn" im Männertherapiezentrum Flammersfeld
Zu hören ist Jürgen Behring im Podcast von Burkhard Thom zu "Nüchtern gut leben - Die Heldenreise der Abstinenz" . (Erschienen Februar 2023)
Der gerettete
Süchtige
Wenn du einem geretteten
Süchtigen begegnest,
da begegnest du einem Helden.
Es lauert in ihm schlafend der Todfeind,
er bleibt behaftet mit seiner Schwäche
und setzt seinen Weg fort
durch die Welt der Rauschunsitten,
in einer Umgebung, die ihn nicht versteht,
in einer Gesellschaft, die sich berechtigt hält,
in jämmerlicher Weise auf ihn herabzuschauen,
als einen Menschen zweiter Klasse,
weil er es wagt,
gegen den Suchtstrom zu schwimmen.
Du sollst wissen:
Er ist Mensch erster Klasse.
„Der gerettete Trinker“
von Friedrich von Bodelschwingh
überarbeitet für Süchtige (Jürgen Behring)